Streitgespräch
mit meiner Zahnbürste

Egal was kommt: Ohne ein positives Verhältnis zur Zahnbürste ist die Zahnpflege eine mühsame Angelegenheit. Mit der Prophylaxe beim Zahnarzt tun wir den Zähne viel Gutes, aber zu Hause leisten Sie mit Ihrer Zahnbürste die meiste Arbeit.
Mögen Sie Ihre Zahnbürste? Oder geht es Ihnen wie dieser Patientin, die mit ihrer Zahnbürste ein Streitgespräch anfängt:
Ich:
„Du bist so dumm, du blödes Ding. Du raubst mir nicht nur den letzen Nerv, du raubst mir auch meine Zeit. Verdammt, wer hat sich bloß ausgedacht, dass ich dich zwei Mal am Tag benutzen soll? Allein dein Anblick tut mir weh. 0-8-15-Plastik, weiß mit oh so dezenten grünen und blauen Streifen und richtig verbogen. So ein echtes Billigteil aus dem Discounter. Klar gibt es dich auch als Edelversion. Aber ich bin doch nicht verrückt und gebe Geld für etwas aus, das ich verachte.
Jeden Morgen sehe ich dich als Erstes, wenn ich ins Bad komme. Du wartest schon auf mich. Lungerst da neben dem Waschbecken rum und grinst mich höhnisch an. Denn du weißt: Ich bin auf dich angewiesen. Ich brauche dich. Ich kann, nein, ich darf nicht auf dich verzichten. Und das macht mich so wütend. Diese Abhängigkeit. Diese Macht, die du über mich hast. Ich kann dir nicht ausweichen. Ich kann dir nicht entfliehen. Ach, ich hasse dich – und nehme dich trotzdem jeden Tag aufs Neue in den Mund. So gar zwei Mal …"
